Immer wieder, wenn ich erwähne, dass Lettering einer der Hauptschwerpunkte meiner Arbeit ist, ernte ich fragende Blicke. „Lettering? … Ah, du schreibst mit diesen schönen Stiften…”
„ … Ja, auch … “
Was ist Lettering eigentlich?
Mir scheint, dass „Lettering“ als Begriff im Englischen gebräuchlicher ist. Letter kommt vom französischen „lettre“ oder latinischen „littera“ und kann auch mit Buchstabe bzw. Zeichen übersetzt werden. Im Wesentlichen ist es ein Überbegriff für die Kunst, Buchstaben zu zeichnen.
Und hier werden die Begriffe schnell durcheinandergebracht. Es gibt Kalligrafie, Typografie, Handlettering und Lettering …. Was sind nun die Unterschiede?
Unterschiede zwischen Kalligrafie, Typografie, Handlettering und Lettering:
Bei der Kalligrafie geht es darum, Wörter zu schreiben. Dazu werden verschiedene Tools wie Schreibfedern, Pinsel, oder Brush-Pens verwendet. Die Kalligrafie lebt vom individuellen Ausdruck und schönen Rhythmus des Schreibens.
Typografie kann verschiedene Bedeutungen haben. Hauptsächlich ist damit die Gestaltung von Texten und Layouts durch den Einsatz von Schrift gemeint. Dabei werden bestehende Schriften verwendet. Eine Schrift funktioniert hier wie ein System, bei dem alle Buchstaben zueinander harmonisch zusammenwirken, um ein ansprechendes Gesamtbild zu erzeugen.
Handlettering
Gerade in den letzten Jahren ist der Bereich Handlettering sehr gewachsen. Es gibt diverse Ausmalbücher, Vorlagen mit Alphabeten zum Nachzeichnen oder -schreiben. Auf Pinterest boomen „handgeletterte Hochzeitseinladungen“…
Handlettering ist eine Unterform von Lettering und wie der Name schon sagt, arbeitet man mit der Hand. Dabei werden häufig Filzstifte, Fineliner und Brush-Pens verwendet, um schöne Schriftzüge zu gestalten.
Wie schon erwähnt, ist Lettering die Kunst, Wörter zu zeichnen, ihnen genau die Gestalt zu geben, die man möchte. Es geht dabei um die Erstellung von maßgeschneiderten Schriftzügen.
Anwendungsbereiche von Lettering
Lettering ist vielseitig anwendbar.
Per Definition ist Lettering die Gestaltung von gezeichneten Schriftzügen. Diese müssen aber nicht unbedingt „handgezeichnet“ aussehen. Der Stil kann sehr stark variieren. Im Wesentlichen geht es darum, Wörtern und Botschaften besondere Aussagekraft und Form zu geben. Egal für welche Anwendung.
Das kann ein animierter gezeichneter Schriftzug für ein Social-Media Posting sein:
Oder ein vektorisiertes Logo. Für Orbrandaust z.B. habe ich das Logo per Hand gezeichnet und vektorisiert, anstatt eine gebräuchliche Schrift zu verwenden. Mehr dazu in einem anderen Beitrag.
Der Stil kann auf einer Schreibschrift basieren, wie beim Schriftzug des Albums Abel, oder von gothischer Fraktur-Schrift inspiriert sein, wie beim Cover für What If.
Vorteile von Lettering
Durch einen maßgeschneiderten Logo-Schriftzug kann man sich gezielt von der Masse abheben. Ein erfolgreiches Beispiel wäre der Coca Cola Schriftzug, der überall auf der Welt Kultstatus genießt.
Bei einem individuellen Schriftzug ist jeder Strich einzigartig. Das ist ein großer Vorteil gegenüber herkömmlichen Schriften die oft als Basis für ein Logo herangezogen werden.
Gutes Lettering fällt auf. Und ästhetische Schriftzüge funktionieren für viele Anwendungen: Logos, Werbesujets, Karten, Buchcovers, Album Covers, Packaging-Designs, …
Genau das begeistert mich, Schriftzüge so zu gestalten, dass die gewünschte Botschaft besser vermittelt wird.
Zusammenfassung
Hier habe ich zum Schluss noch alle relevanten Infos aus diesem Beitrag zusammengefasst:
- Lettering ist ein Überbegriff für die Kunst, individuelle Schriftzüge zu zeichnen
- Bei der Typografie geht es vorrangig darum, Schrift als System zu verwenden.
- Kalligrafie beschreibt das schöne Schreiben.
- Handlettering ist eine Unterform von Lettering und wird oft mit Do-it-Yourself-Handgemachtem assoziiert.
- Lettering kann für viele Anwendungen verwendet werden, Logos, Packaging Designs, Buchcover…
- Lettering kann Botschaften visuell hervorheben und eine starke Aufmerksamkeit schaffen